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Tipps zum Thema Fertighaus

Fertighaus: Vergleich, Vorteile und Nachteile

Vorteile und Nachteile von Fertighäusern sollten nicht mit Vorteilen und Nachteilen von Holzhäusern verwechselt werden. Lesen Sie hier, was ein Vergleich von modernem Fertighausbau mit einem konventionellen Bau ergibt.

Moderner Bau von Fertighäusern beschränkt sich nicht nur auf Holzbau - auch Massivhäuser aus verschiedenen Baumaterialien sind heute als Fertighaus herstellbar.

Varianten zur Errichtung von Fertighäusern:

  • Holzbauweise in verschiedenen Varianten
  • "Wohnbeton": Im Werk wird die Wand aus Leichtbeton hergestellt, der in eine exakt geplante Schalung gegossen wird. Auch die Leerverrohrung für die Elektroinstallation kann bereits werkseitig erfolgen. Die Zusammensetzung des Betons ist je nach Hersteller unterschiedlich.
  • Ziegelbauweise:
    Im Werk werden witterungsgeschützt raumhohe Ziegelwände gemauert. Zur Herstellung der notwendigen Stabilität werden Stahlarmierungen ("Armierungseisen") eingebracht.

Blockhäuser und Bausatz-Häuser:
Gelten oft nicht als Fertighaus, da die einzelnen Teile erst auf der Baustelle zusammengesetzt werden und der Fertigungsgrad bzw. die Bauteilgröße nicht die Fertighausanforderungen erfüllen. Der Mindestleistungsumfang von Fertighäusern ist nicht gegeben (betrifft auch Bauaufsicht).

Argumente im Vergleich zwischen Fertighaus und konventionelle" Bau
Die früher oft verwendeten Argumente (Vorteile des Fertighausbaus) muss man heute sehr genau auf Ihre Gültigkeit prüfen. Viele Rahmenbedingungen können genauso mit einem Baumeister vereinbart werden, auch der Preisvorteil ist oft nicht oder nur sehr bedingt gegeben. Grundsätzliche Vorteile und Nachteile von Leichtbauten im Vergleich zu Massivbauten sind an sich nicht davon abhängig, ob ein Haus als Fertighaus oder vom Baumeister bzw. einer Zimmerei errichtet wird.

Als Vorteile für das Fertighaus bleiben aber zumindest

  • Kürzere Bauzeit (statistisch komplett fertig in 10 Monaten statt 28 Monate bei konventionellem Bau), eventuell auch mit Bauzeitgarantie
  • Reduzierte oder entfallende Behördenwege
  • Fixpreisgarantie ist Standard
  • Ein einziger Ansprechpartner bei der gesamten Ausführung sowie bei Problemen (zumindest in der Variante"schlüsselfertig"
  • Einzug in ein bereits ausgetrockenetes Haus
  • Bessere Vorstellung des "Endprodukts" bei Besichtigung in Musterhausparks
  • Schwierige Geländeverhältnisse in der Bauphase einfacher zu bewältigen (zB. Bauen am Hang)
  • Qualitätssicherung bei seriösen Anbietern garantiert gleichbleibend hohe Qualität der Bauteile
  • Standardisierte und erprobte Haustechnik (Gerätekombinationen etc.)

Als Nachteile bleiben

  • Schwieriger lösbare Luftdichtheit der Bauteilanschlüsse
  • Meist etwas eingeschränkte Grundrissgestaltung und Materialauswahl
  • Tendenziell etwas niedrigerer Wiederverkaufswert

Energiesparende Außenwand als Verkaufsargument
Häufig wird das Fertighaus in Leichtbauweise im Vergleich zum Massivbau als sehr energiesparend dargestellt, weil die Außenwände bei gleicher Wandstärke einen sehr guten (niedrigen) U-Wert aufweisen. Ein Haus besteht aber nicht nur aus der Außenwand, und aus diesem Grund sagt der U-Wert der Außenwand noch nicht viel über den Energiebedarf des Hauses aus. Viel sinnvoller als der der Vergleich des U-Werts ist also der Vergleich der Energiekennzahl.

Heizung mit der Wohnraumlüftung oder Tagstromheizung?
Da Leichtbauten manchmal als extrem energiesparend dargestellt werden bieten manche Hersteller an, auf ein konventionelles Heizsystem zu verzichten und stattdessen eine Elektroheizung oder eine Lüftungsanlage einzubauen, mit der das Haus beheizt wird. Hier sollten Sie besonders kritisch sein, denn so ein Konzept funktioniert nur bei Erreichen des Passivhaus-Standards. Ein derartig niedriger Energiebedarf verlangt aber nach einer sehr sorgfältigen Planung wirklich aller Komponenten und ist schwierig zu erreichen. Die Nachrüstung eines wassergeführten Heizsystems ist sehr teuer und aufwändig. Die Verwendung von Tagstromheizungen als Hauptheizsystem ist in manchen Baugesetzen untersagt und aus Kostengründen und ökologischen Gründen keinesfalls empfehlenswert.

Vertragsunterzeichnung
Prüfen Sie den Vertrag lieber einmal öfter und lassen Sie sich nicht zur Unterschrift drängen. Wenn man manchmal hört, dass Baufirmen die Käufer nicht mehr "aus dem Vertrag herauslassen", dann ist das sehr oft das gute Recht der Baufirma - Sie selbst erwarten ja auch, dass Ihr Vertrag erfüllt wird, und die Baufirma macht das gleiche. Prüfen Sie insbesondere den Preis aller gewünschten Extras und die Leistungsbeschreibung sehr genau. Akzeptieren Sie keine Allgemeinformulierungen wie z.B. "hochwertige Fliesen". Weiters ist empfehlenswert, die Bemusterung (also die Festlegung der Innenausstattung) mit der Vertragsunterzeichnung zu kombinieren. Ansonsten ist die Gefahr gegeben, dass Sie bei der Bemusterung feststellen, dass Ihre Wunschausstattung aufpreispflichtig ist.

Leistungen beim Ausbauhaus ab Oberkante des vorbereiteteten Unterbaus
Außen ist das Ausbauhaus komplett fertig gestellt. Fenster und Türen sind inklusive der Beschläge eingebaut, der Verputz oder Holzschutz ist aufgetragen, Stiegen zwischen den Geschoßen sind eingebaut. Das Haus ist eingedeckt einschließlich Gesimsausbildung, Verblechungen, Dachrinnen und Fallrohre. Alle Wände (tragend und nicht tragend) sind inklusive Dämmung, Dampfbremse und Beplankung hergestellt, allerdings ohne Verspachtelung. Die Elektro-Leerverrohrung ist einschließlich der Leerdosen hergestellt. Alle Durchdringungen sind winddicht und regensicher ausgeführt. "Standard"-Vorarbeiten sind enthalten (Prüfung der Zufahrtswege, Vorentwürfe, Einreichunterlagen, Baubeschreibung, Einbeziehung der Sonderwünsche unter Berücksichtigung behördlicher Auflagen, Erstellung der Deckenpläne inkl. Aussparungen und Auflasten für die Kellerdecke oder Bodenplatte, Prüfung dieser Vorgaben, Ernennung eines Bauleiters, Bauführung). Innenarbeiten, wie z. B. das Verspachteln der Wände, das Aufbringen des Estrichs oder das Installieren der elektrischen Leitungen in die vorhandene Leerverrohrung sind nicht im Leistungsumfang enthalten. Wenn diese Arbeiten an Profis vergeben werden müssen kommen dadurch beträchtliche Kosten hinzu. Hohe Kosten kommen auch durch die noch zu installierende Heizungsanlage dazu. Weiters hat die Fertighausfirma das Recht, einen Standsicherheitsnachweis für den Keller oder das Fundament zu verlangen.

Problematisch können Schadensfälle sein, da der Hersteller nur für die von ihm erbrachten Leitungen haftet. Bei Schäden ist dies nicht immer feststellbar (z.B. muss bei Kondenswasser durch eine beschädigte Dampfbremse geklärt werden, ob diese wirklich von der Fertighausfirma beschädigt wurde oder vom Installateur).

Zusätzliche Leistungen beim schlüsselfertigen Haus
Herstellung der Fußbodenunterkonstruktion samt Wärmedämmung und der Bodenbeläge laut Leistungsverzeichnis, Verspachtelung aller Plattenstöße, Fugen und Befestigungspunkte an allen Decken und Wandflächen. Lieferung aller Stiegen, Innentüren, Balkone, Geländer etc. laut Leistungsverzeichnis und Bauordnung. Lieferung und Montage aller im Leistungsverzeichnis enthaltenen Sanitärleitungen, Armaturen, Geräte in gebrauchsfertigem Zustand. Lieferung und Montage der kompletten Heizungsanlage (ohne Versorgungsleitungen!). Lieferung und Montage des E-Verteilers mit Schutzeinrichtungen und Anschluss der im Leistungsbereich liegenden Leitungen (Kellerinstallation somit nicht). Tapezierung oder Wandbekleidungen in Feuchträumen (Badezimmer, WC) haben mindestens bis Türstockoberkante zu reichen. Im Spritzwasserbereich sind Feuchträume flüssigkeitsdicht auszubilden.

Welche Kosten kommen zusätzlich auf sie zu
Je nachdem, ob Sie Ihr Haus als Ausbauhaus oder schlüsselfertig bestellen, müssen Sie natürlich noch Folgekosten kalkulieren. Was im Preis genau enthalten ist, können Sie der Bau- und Leistungsbeschreibung entnehmen. Grundsätzlich sind aber auch bei schlüsselfertigen Häusern nicht im Lieferumfang z.B.

  • Keller oder Fundamentplatte
  • Rauchfang
  • Küche
  • Blitzschutzanlagen, Erdungsanlage
  • Außenstiegen und Außenanlagen
  • Kanalisation, Sickerschächte etc.
  • Gehwege und Pflasterungen
  • Zäune und Zufahrtswege
  • Hauszuleitungen sowie Ver- und Entsorgungsleitungen samt Anschlüssen
  • Antennenanlagen, Zählerkasten
  • Garagen und Abstellplätze
  • Gutachten, Gebühren, Benützungsbewilligung und Förderungsanträge
 


























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